Ich bin ein Genuss-Mensch. Ich genieße vieles: Erlesene Häppchen, guten Wein, Spaziergänge im Morgengrauen, wandern in den Bergen, Waldbewohnern lauschen oder die Weite des Meeres…
Ich erinnere mich: In den neunziger Jahren war die Welt in Aufruhr. Es gab Krieg hier und dort, Unruhen und Umwälzungen. Die Welt war im Wandel. Dann kam das Jahr 2000 und noch mehrere Jahre dahinter. Die Welt war immer noch (oder schon wieder?) im Umbruch und Wandel. Die Jahreszeiten wechselten sich ab und die Natur war im Wandel. Und jetzt? Auch jetzt ist die Welt im Wandel, und das Einzige, was dauerhaft und ewig ist, ist der Wandel. Und was ist mit der Menschheit? Mit dem Menschen? Was ist mit jedem einzelnen von uns und mit unserer Seele? Auch das ist im ständigen Wandel. Selbst dann, wenn wir nicht bewusst an der Transformation unserer Charaktereigenschaften arbeiten. Selbst in unseren Träumen vollzieht sich die Reinigung des inneren Raumes der Seele. Wir werden belehrt oder unser Höheres Selbst (Wahres ICH) erteilt uns Anweisungen, welche Rolle wir morgen in unserem Lebenstheater spielen sollten. Wenn die Seele bereit ist, sich zu wandeln, öffnen sich Türen, die zuvor nie sichtbar waren.
Stelle dir vor, du begibst dich in deinen inneren Raum. Er ist nicht aus Stein und Holz gebaut, sondern aus deinen Gedanken, Gefühlen, gelebten Momenten und Erinnerungen. Am Ende dieses Raumes befindet sich ein Fenster mit einer Tür, die auf die Straße führt. Die Tür ist halb offen, wie du selbst: halb noch im Schutz deines Inneren, halb schon bereit, dich hinauszuwagen in das weite Feld des Lebens. Neben dir steht jemand, der dir so vertraut ist wie das Echo deiner eigenen Stimme. Das ist dein Führer, dein Begleiter und Beschützer, seitdem du angefangen hast, diesen Weg der Seele zu gehen.
Hinter euch sind noch zwei Gestalten, eure Helfer. Ihre Gesichter tragen das Licht derer, die jenseits der Schwelle wirken. Sie lächeln und sagen dir: „Gehe hinaus, wir werden in dieser Zeit den Raum für dich vorbereiten.“ Du gehst hinaus. Draußen atmet die Welt in Herbstfarben. Die Bäume lassen ihr Haar, gelb und rot wie Feuer, das zu Erde wird, fallen. Du weißt, dass es die Zeit der Wandlung ist, die Zeit des Loslassens…
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