Vitamin D im Winter

Die Produktion von Vitamin D im Winter – Was kann die Natur für uns wirklich tun?

Vitamin D ist eines jener Vitamine, das für unsere Gesundheit unverzichtbar ist und gleichzeitig ein besonderes Rätsel birgt: Der Körper kann es in der warmen Jahreszeit selbst herstellen, doch im Winter klappt das plötzlich kaum noch. Viele Menschen spüren gerade in den dunklen Monaten stärkere Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder ein schwächeres Immunsystem – Symptome, die auch mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel zusammenhängen können. Aber hilft die Winterlandschaft mit ihrer hellen Schönheit vielleicht doch ein wenig bei der Vitamin-D-Produktion? Und was kann man tun, um seinen Bedarf zu decken?

Wie Vitamin D im Körper entsteht

Der menschliche Körper ist grundsätzlich fähig, Vitamin D selbst zu produzieren – und zwar mithilfe der Sonne. Sobald UV-B-Strahlen auf unsere Haut treffen, setzt ein biochemischer Prozess ein, der letztlich zur Bildung von Vitamin D₃ führt. Dieser Vorgang ist außerordentlich effizient, aber auch sehr empfindlich gegenüber äußeren Bedingungen: Sonnenstand, Bewölkung, Hauttyp, Kleidung, Sonnenschutz – all das entscheidet darüber, wie viel Vitamin D wirklich entsteht.

Warum im Winter kaum Vitamin D gebildet wird

In unseren Breitengraden (Deutschland, Österreich, Schweiz) steht die Sonne von Oktober bis März so tief, dass fast keine UV-B-Strahlung mehr die Erde erreicht. Die Strahlen werden in der Atmosphäre gefiltert, bevor sie unsere Haut überhaupt erreichen könnten. Selbst wenn der Himmel strahlend blau ist, reicht die Intensität nicht aus, um nennenswerte Mengen Vitamin D zu bilden.

Das bedeutet: Der Körper möchte zwar – aber er kann nicht. Der Winter ist aus Sicht der Vitamin-D-Produktion eine Art biologischer Ruhephase.

Wie Schnee, Natur und Wintersonne trotzdem wirken

Viele Menschen fühlen sich an klaren Wintertagen besonders energetisiert: Die Luft ist frisch, der Himmel blau, der Schnee reflektiert das Licht. Doch trägt dieses Licht tatsächlich zur Vitamin-D-Produktion bei?

  • Schnee reflektiert Licht, aber nicht ausreichend UV-B.
    Das gleißende Weiß wirkt wie ein natürlicher Spiegel. Dadurch wirkt der Tag heller und wir bekommen mehr sichtbares Licht – das kann die Stimmung heben und den Hormonhaushalt positiv beeinflussen. Doch das entscheidende UV-B, welches Vitamin D triggern würde, wird kaum verstärkt.

  • Die Wintersonne ist angenehm, aber zu schwach.
    Ihr Winkel ist schlicht zu niedrig. Die Lichtqualität ist wohltuend, aber für die Vitamin-D-Bildung unzureichend.

  • Naturkontakt wirkt indirekt positiv.
    Spaziergänge im Schnee fördern Bewegung, Sauerstoffaufnahme und wirken stresslindernd – Faktoren, die das Immunsystem insgesamt stärken. Das ersetzt zwar kein Vitamin D, hebt aber die allgemeine Widerstandskraft.

Die schöne Winterlandschaft hilft also eher der Psyche und dem Nervensystem – biologisch gesehen aber kaum bei der Vitamin-D-Produktion.

Vitamin D über Nahrung aufnehmen – geht das überhaupt ausreichend?

Ein großer Teil des Vitamin D kommt im Sommer aus körpereigener Produktion. Im Winter müssen wir anders vorsorgen – doch reine Ernährung reicht in der Regel nicht aus. Dennoch gibt es einige Lebensmittel, die wertvolle Mengen enthalten:

Vitamin-D-reiche Nahrungsmittel:

  • Fettreiche Fischsorten wie Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch, Sardinen

  • Lebertran (eine der stärksten natürlichen Quellen)

  • Eigelb

  • Butter und Käse (in moderaten Mengen)

  • Pilze, vor allem solche, die unter UV-Licht gezüchtet wurden, da sie so mehr Vitamin D produzieren

Allerdings müsste man unrealistisch große Mengen davon essen, um den gesamten Tagesbedarf im Winter zu decken. Deshalb empfehlen viele Mediziner – besonders in nördlichen Ländern – eine gezielte Vitamin-D-Supplementation.

Warum der Körper Vitamin D so dringend braucht

Vitamin D ist an einer Vielzahl von Prozessen beteiligt, die oft unterschätzt werden:

  • Knochengesundheit: Es unterstützt die Aufnahme von Calcium und stärkt Knochen und Zähne.

  • Immunsystem: Vitamin D hilft dem Immunsystem, effizienter zu arbeiten und Infektionen abzuwehren.

  • Stimmung und Hormone: Ein Mangel wird mit Winterdepressionen und Stimmungsschwankungen in Verbindung gebracht.

  • Muskeln und Nerven: Es spielt eine wichtige Rolle bei Muskelkraft und neuromuskulären Funktionen.

  • Entzündungsprozesse: Vitamin D wirkt regulierend und kann stille Entzündungen im Körper reduzieren.

Kurz gesagt: Vitamin D ist ein Schlüsselvitamin für Gesundheit, Energie und seelische Stabilität.

Benötigt der Körper externe Zufuhr?

Ja – besonders im Winter. Der Körper produziert Vitamin D nur dann selbst, wenn UV-B-Strahlung stark genug ist. Da das im Winter nicht der Fall ist, braucht er eine zuverlässige Quelle von außen. Das kann Ernährung, Sonnenlicht in südlichen Ländern oder ein gut dosiertes Supplement sein.

Viele Fachgesellschaften empfehlen eine tägliche Einnahme in den Wintermonaten, damit der Spiegel stabil bleibt. Wichtig ist: Eine individuelle Beratung, zum Beispiel durch einen Arzt oder Heilpraktiker, ist sinnvoll – vor allem, wenn bereits Symptome eines Mangels bestehen.

Die Winterlandschaft ist wohltuend – aber kein Vitamin-D-Lieferant

Die Winterlandschaft schenkt uns Ruhe, Schönheit und Licht für die Seele – aber fast kein Vitamin D für den Körper. Wer gut durch die kalte Jahreszeit kommen möchte, sollte die Kombination wählen aus:

  • Bewegung an der frischen Luft

  • Vitamin-D-haltigen Lebensmitteln

  • und gegebenenfalls einer gezielten Ergänzung

So bleibt man auch in den dunklen Monaten energiegeladen, stabil und gesund.

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