Annehmen oder nicht aufgeben?

Das Eine schließt das andere aus. Was ist dann das Richtige? Soll man das in jeder Situation neu in Erwägung ziehen und eine Entscheidung treffen und wer kann mir dann sagen was  richtig zu tun wäre? Mein Gefühl? Mein Instinkt? Oder ein Coach? In jedem Fall ist das für mich eine subjektive Entscheidung, deren Folgen der Betroffene selbst, in diesem Fall ich, tragen muss.

Die beiden Begriffe sind schon zu sinnlosen Floskel geworden in der heutigen sogenannten spirituellen Szene, dass man sie von jedem Lehrer, Coach, Therapeuten zu Ohren bekommt, ohne dass sie einem wirklich weiter helfen können. Und das Dilemma bleibt. Besonders, wenn es um die Gesundheit geht.

Zwei volle Monate habe ich, schwer krank, im Krankenhaus gelegen. Alles hat mit einer Lungenentzündung angefangen, die ambulant nicht aufgehoben werden konnte und ich landete im Krankenhaus. Dabei wurde rein zufällig entdeckt, dass ich an einer Axialen Hiatus Hernie leide und durch Aspiration eine Lungenentzündung bekommen habe. Eine OP musste dringend stattfinden. Es war eine sehr schwere Operation, nach welcher ich auf der Intensivstation lag. In meinem Ringen ums Überleben hatte ich zahlreiche wichtige Einsichten gehabt aber darüber schreibe ich ein anderes Mal. Kaum war ich auf der Station, bekam ich wieder eine Lungenentzündung. Die fünfte in diesen zwei Monaten. Ich war sehr geschwächt. Mein Immunsystem besorgniserregend gesunken. Und wieder kämpfte ich um mein Leben. Letztendlich habe ich überlebt und heute bin ich zuhause. Leider immer noch mit erhöhten Entzündungswerten. Nun, alles schön und gut aber ich bin total geschwächt. Ich kann schwer atmen, mich schwer bewegen und eigentlich bin ich nicht mehr imstande, alleine zu leben. Vorübergehend. Vorübergehend? Wann geht das alles vorüber? Soll ich mich mit der Situation abfinden, sie annehmen so wie sie ist und versuchen mich neu zu orientieren? Oder soll ich nicht aufgeben und mit allen Mitteln versuchen meine frühere Beweglichkeit wieder zu erlangen?

Ich kann mir nicht vorstellen, bis zu meinem Lebensende so unbeweglich zu bleiben. O.K., ganz unbeweglich bin ich doch nicht. Meine schwachen Beine tragen mich immerhin, aber nicht so wie es mal war. Gerade eben durch die Wohnung und auch dabei bin ich kraftlos und atemlos. Also möchte ich versuchen meine schlaffen, geschwächten Muskeln zu trainieren. Aber wie denn, wenn es mir reicht aus dem Wohnzimmer in die Küche zu gehen, um ein Brötchen zu schmieren und schon bin ich aus der Puste und der ganzen Körper tut mir weh? Natürlich mache ich auch Atemübungen. Jede Stunde puste ich in ein Gerät und bewege Kügelchen nach oben. Und das klappt gut. Dort merke ich, dass ich Fortschritte mache. Aber wenn ich gehen soll, daran ändert sich nichts. Entweder atmen oder gehen. So geht es bei mir. Beides ist mit großer Anstrengung verbunden. Manchmal bin ich der Verzweiflung nahe und dann versuche ich mir zu sagen: nicht aufgeben. Weiter machen. Trotz Schmerzen und Atemnot dabei bleiben. Nun gleich danach meldet sich der andere Gedanke: annehmen! Die Situation annehmen und versuchen, das Beste daraus zu machen. Und, um ehrlich zu sein das kann ich nicht. Noch nicht. Annehmen ist für mich gleich dem Aufgeben.

Was meint ihr, meine lieben Leser, was wäre richtig und was falsch? Und hättet ihr eine solche Situation angenommen oder nicht aufgegeben? Über die beiden Begriffen philosophieren kann wohl jeder, der sich selbst spirituell nennt (allerdings alle anderen Menschen auch!), aber was würdet ihr im konkreten Fall tun?

Ich selbst versuche weiterhin nicht aufzugeben.

 

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3 Comments

  1. Gabi

    14.11.2017 auf 17:01

    Zuerst einmal annehmen, so ist der Kopf erstmal frei von unnötigen Gedanken. Im nächsten Schritt nach vorne schauen und verändern… in deinem Fall wäre das in ganz kleinen Schritten Kraft aufbauen, Übungen für vermehrtes Lungenvolumen etc., aber nicht aufgeben. Annehmen bedeutet nicht generell aufgeben und den Ist-Zustand erhalten, sondern lediglich, den Moment so zu akzeptieren, wie er gerade ist, was einen weiteren Fortschritt bzw an Voranschreiten nicht ausschließt.
    Gute Besserung wünsche ich Dir von Herzen. Gabi

  2. Büsra

    17.11.2017 auf 15:55

    Definitiv annehmen und das Beste draus machen und immer dran glauben.
    Denn das du diesen Text schon schreibst sagt eigentlich schon alles.
    Du weist ganz genau das du es schaffen kannst.
    Durchhalten, schwere Zeiten haben wir alle, jeder auf seine Probe gestellt.
    Also, ich glaub an dich !

  3. Tanchi

    1.12.2017 auf 00:06

    Annehmen und nicht aufgeben gehören zusammen…
    Beides ist wichtig.

    Ich selber liege mit mehrfach gebrochenem Sprunggelenk und Wadenbeinbruch noch zuhause…
    11 Schrauben intus – seit fast 2 Monaten…
    Für eine aktive Kämpferin wie mich erstmal unvorstellbar…
    Getrieben von bisher sehr guten Heilungskräften wg des nicht aufgebens.
    Was ich gerade lerne ist meine Geduld auszuschöpfen mit Hilfe des Annehmens dass es eben noch länger dauern wird.
    Kraft aufbauen, den Körper wieder aufbauen dauert je nach Situation unterschiedlich lang…
    Funktioniert aber umso besser wenn man diese Situation annimmt und gleichzeitig schon im Kopf kämpft und nicht aufgibt
    Und jeden Tag macht was der Körper einem erlaubt…

    Chaka!😉

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